Leistung aus drei Blickwinkeln betrachten

Leis­tung kann dann entste­hen, wenn drei Bestandteile gegeben sind:

  • Leis­tungs­bere­itschaft, das Wollen
  • Leis­tungs­fähigkeit, das Können
  • Leis­tungsmöglichkeit, das Dürfen

In der Schnittmenge dieser drei Kom­po­nen­ten wird Leis­tungsent­fal­tung wahrschein­lich­er. Dr. Rein­hard Sprenger hat diesen Dreik­lang in seinem Buch “Mythos Moti­va­tion” wun­der­bar beschrieben. Die nach­fol­gende Graphik soll die drei Dimen­sio­nen illustrieren.

Leistung

Leis­tungs­bere­itschaft, das Wollen

Wenn beklagt wird, dass die Leis­tung ein­er Per­son nicht dem an sie gestell­ten Anspruch genügt, ist diese Dimen­sion schnell im Fokus und meist die einzige, die über­haupt betra­chtet wird. Ist ein Mitar­bei­t­en­der über­haupt bere­it zu leis­ten? Schnell ist man beim Ergeb­nis, dass das nicht der Fall sei und die Diag­nose dafür lautet dann meist fehlende Moti­va­tion. Dass Moti­va­tion nicht von außen verord­net wer­den kann, ist durch Forschung aus­re­ichend belegt. Es geht vielmehr darum, dass die Arbeit­sor­gan­i­sa­tion nicht dazu beiträgt Demo­ti­va­tion zu fördern. Das näm­lich ist möglich. Dem­nach spielt das Wollen eine Rolle für die Leis­tungsent­fal­tung, aber meist eine deut­lich kleinere, als man denken mag.

Fall­beispiel:

Ein Mitar­beit­er wird gebeten eine Gesprächsvor­bere­itung für seinen Chef zu schreiben: Anlass des Gesprächs, The­men für das Gespräch und Ziel­stel­lung sind die Bestandteile. Der Mitar­beit­er ken­nt diese Art von Vor­bere­itun­gen nur zu gut. Drei- bis vier­mal pro Woche wird er darum gebeten. Aber er bekommt nie eine Rück­mel­dung nach den Gesprächen. Er beschließt diese Vor­bere­itung ein­fach auszusitzen. Der Chef wird schon wis­sen, was er mit seinem Gegenüber bespricht.

Die Leit­fra­gen kön­nten lauten:

  • Ist der Mitar­bei­t­ende willig die Auf­gabe zu übernehmen?
  • Wenn nicht, was kann ein guter Grund dafür sein, dass dies nicht der Fall ist? Wie kann ich den Hin­derungs­grund aus dem Weg räumen?

Schauen wir uns die bei­den weit­eren Dimen­sio­nen an.

 

Leis­tungs­fähigkeit, das Können

Das Kön­nen set­zt den Fokus auf die Frage, ob ein Mitar­bei­t­en­der seine Auf­gabe über­haupt bewälti­gen kann. Es geht um die fach­lichen Fähigkeit­en, also das Skill-Set ein­er Per­son. Es kann dem­nach dur­chaus sein, dass das Wollen gegeben, aber das Kön­nen nicht genü­gend aus­geprägt ist. Die Folge ist iden­tisch wie im ersten Fall. Leis­tung kann sich nicht entfalten.

Fall­beispiel:

Eine Mitar­bei­t­ende soll ein große Kon­ferenz für das Unternehmen organ­isieren. Es geht um das inhaltliche Konzept, das Gewin­nen von Sprech­ern sowie die Auf­stel­lung des Bud­gets. Begeis­tert vom Vorschussver­trauen übern­immt sie die Auf­gabe gerne, obwohl sie noch nie ein Großpro­jekt oder gar eine Kon­ferenz organ­isiert hat. Im Laufe der Zeit bemerkt sie, dass ihr bei der Bud­getauf­stel­lung und dem Kos­ten­con­trol­ling Fähigkeit­en fehlen. Sie kommt nicht weiter.

Die Leit­fra­gen kön­nten lauten:

  • Hat der Mitar­bei­t­ende alle Fähigkeit­en, die er zur Bewäl­ti­gung ein­er Auf­gabe benötigt?
  • Wenn nicht, welche Fähigkeit­en sind ergänzend nötig, um das Kön­nen wahrschein­lich­er zu machen?

Schließlich schauen wir uns noch die dritte Dimen­sion von Leis­tungsent­fal­tung an.

 

Leis­tungsmöglichkeit, das Dürfen

Die let­zte Dimen­sion, die Leis­tungsent­fal­tung wahrschein­lich­er macht, ist das Dür­fen. Hier geht es darum, ob eine Per­son (oder ein Team) den Auf­trag oder das Man­dat hat etwas zu tun.

Fall­beispiel:

Wenn ein Team für sich den Anspruch for­muliert als interne Unternehmens­ber­atung im Haus zu agieren, dann muss das noch lange nicht bedeuten, dass die Organ­i­sa­tion ihr diese Rolle auch ver­liehen hat oder ihre Dien­stleis­tung in Anspruch nimmt. Vielle­icht ist die Über­nahme dieser Funk­tion durch die Abteilung noch nie gegenüber der Geschäfts­führung expliz­it the­ma­tisiert wor­den. Vielle­icht sehen andere Abteilun­gen sich selb­st eben­so in dieser Funktion.

Die Leit­fra­gen kön­nten lauten:

  • Darf und soll ein Mitar­bei­t­en­der (ein Team) die Auf­gabe über­haupt erfüllen?
  • Wenn nicht, wie kann die Genehmi­gung erlangt werden?

Zusammenfassung

Leis­tung beste­ht aus drei Kom­po­nen­ten: Der Leis­tungs­bere­itschaft (Wollen), der Leis­tungs­fähigkeit (Kön­nen) und der Leis­tungsmöglichkeit (Dür­fen). Erst wenn alle drei Kom­po­nen­ten zur Gel­tung kom­men, wird Leis­tung als Ergeb­nis ermöglicht und wahrschein­lich­er. Der Dreik­lang von Dr. Rein­hard Sprenger befähigt dazu deut­lich dif­feren­ziert­er auf die kom­plexe Entste­hung von Leis­tung zu schauen. Er gibt einem drei Blick­winkel, um auf ent­fal­tete oder eben nicht ent­fal­tende Leis­tung zu schauen. Und damit bekommt man drei Hebel in die Hand, um Leis­tung wahrschein­lich­er zu machen.

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