Einfache, komplizierte und komplexe Probleme

Ein Prob­lem, ist ein Prob­lem, ist ein Prob­lem… Falsch! Die Unter­schei­dung von drei wesentlichen Prob­lem­typen, oder bess­er Prob­lem­land­schaften, befähigt Organ­i­sa­tio­nen die richti­gen Meth­o­d­en oder Denkw­erkzeuge zum Umgang mit ihnen anzuwen­den, um zu Lösun­gen zu kommen.

 

Kausal oder komplex

Eine Leitun­ter­schei­dung ist grundle­gend für die fol­gen­den drei Prob­lem­land­schaften: Basiert ein Prob­lem auf Kausal­itäten, oder ist es kom­plex? Wenn es auf Kausal­itäten basiert, beste­ht es aus ein­er oder mehreren Abfol­gen von ein­er Ursache mit ein­er vorher­sag­baren Wirkung. Wenn auf eine Ursache eine vorher­sag­bare Wirkung fol­gt, habe ich ein ein­fach­es Prob­lem vor mir. Wenn es mehrere Ket­ten von Ursache und Wirkung gibt, die in sich aber alle vorher­sag­bar sind, ist es ein kom­pliziertes Prob­lem. Bei­de Prob­leme basieren aber auf Kausal­ität. Ein­fach oder kom­pliziert sind eine andere Ein­heit, mit der ich unter­schei­de, ob es mir leicht fällt die Kausal­itäten zu ver­ste­hen, oder eben nicht. Für mich ist das Repari­eren ein­er Arm­ban­duhr kom­pliziert, für einen Uhrma­ch­er ein­fach. Kausale Abläufe sind es für mich wie für ihn. Und wenn ein Prob­lem kom­plex ist, ist genau diese beschriebene Vorher­sag­barkeit nicht vorhan­den. Die Ein­teilung in drei Prob­lem­land­schaften stammt aus dem Buch “Under­stand­ing Com­plex­i­ty” von Prof. Scott E. Page. Die Graphiken basieren auf der Inter­pre­ta­tion von Heinz Peter Wall­ner und Kurt Völkl und ihrem Book2look.

 

Einfache Probleme

3 Problemlandschaften

Bei einem ein­fachen Prob­lem fol­gt auf eine Ursache eine vorher­sag­bare Wirkung. Wenn ich die Ursache kenne und die Wirkung beobachte, kann ich es schnell lösen. Für Scott Page ist das eine “sim­ple land­scape”. Wall­ner und Völkl illus­tri­eren ein­fache Prob­leme mit dem Vulkankegel des Mount Fuji. Der Vulkan ste­ht in ein­er anson­sten flachen Land­schaft und sticht mit seinem Pro­fil klar sicht­bar her­aus. Es geht hoch und wieder runter, Über­raschun­gen sind bei der Auf­gabe den höch­sten Punkt zu find­en aus­geschlossen. Für diese Prob­lem­land­schaft eignen sich best prac­tice-Ansätze in Form von Rezepten und Methoden.

 

Komplizierte Probleme 

3 Problemlandschaften

Auch kom­plizierte Prob­leme basieren auf Kausal­ität, aber eben nicht nur aus ein­er Folge von Ursache und Wirkung, son­dern auf vie­len. Anders als beim Mount Fuji ist in dieser Illus­tra­tion der Alpen nicht sofort klar, wo der höch­ste Gipfel ste­ht. Aber die Land­schaft bleibt sta­bil, ich kann sie mit genü­gend Zeit beobacht­en und kar­togra­phieren. Wer in den Hochalpen krax­elt, um den höch­sten Gifel zu erre­ichen, sollte einen erfahre­nen Berg­steiger als Guide dabei haben. Für kom­plizierte Prob­leme in Organ­i­sa­tio­nen braucht es ana­log Analy­sen und Experten als Guides (good prac­tice anstelle von best prac­tice). Scott Page beschreibt diese Prob­lem­land­schaft als “rugged land­scape”.

 

Komplexe Probleme

3 Problemlandschaften

Eine gän­zlich andere Prob­lem­land­schaft sind kom­plexe Prob­leme, die Scott Page als “danc­ing land­scape” beschreibt. Wall­ner und Völkl ver­lassen bei dieser Analo­gie die Berg­welt und nutzen den Wellen­gang auf hoher See bei Sturm als Illus­tra­tion. Wenn ich mit einem Schiff auf hoher See im Wellen­gang stecke, verän­dert sich meine Wasser­land­schaft ständig. Eine gute Analo­gie für kom­plexe Prob­leme, bei denen keine Vorher­sag­barkeit existiert. Die Nav­i­ga­tion in dieser Prob­lem­land­schaft ist also nicht langes Nach­denken, son­dern eine schnelle Abfolge von Ver­such und Irrtum. Durch viel Aus­pro­bieren und das Ver­w­er­fen von Ideen wird sich irgend­wann eine Idee als gang­bar erweisen und eine Lösung pro­duzieren. Kopier­bar für das näch­ste kom­plexe Prob­lem ist sie aber nicht. 

Manche Probleme brauchen Methoden, manche Denkwerkzeuge

Für den Umgang mit Prob­le­men ist es also rel­e­vant zunächst die Prob­lem­land­schaft zu iden­ti­fizieren: Kausal oder kom­plex? Wenn kausal, dann ein­fach oder kom­pliziert? Meth­o­d­en sind der richtige Lösungsweg für kausale Prob­leme, alles andere wäre Ver­schwen­dung. Denkw­erkzeuge kom­men bei kom­plex­en Prob­le­men zum Ein­satz. Wenn sich ein Prob­lem nicht ratio­nal­isieren lässt, wenn Ursache und Wirkung in keinem nachvol­lziehbaren Zusam­men­hang ste­hen, müssen Sie vom Denken ins Han­deln kom­men und aus­pro­bieren. Solange, bis eine Idee zu ein­er gang­baren Lösung führt.

  • Wie gehen Sie in Ihrer Organ­i­sa­tion Prob­leme an?
  • Welche Ihrer Prob­leme basieren auf Vorher­sag­barkeit­en und welche nicht?
  • Haben Sie schon ein­mal ver­sucht ein kom­plex­es Prob­lem mit einem best prac­tice-Ansatz zu lösen?

Die Prob­leme, die Ihrer Organ­i­sa­tion Kopf­schmerzen bere­it­en, sind meist kom­plex. Wider­ste­hen Sie der Ver­suchung Kom­plex­ität steuern zu wollen, sie lässt sich nicht steuern!

Ich befähige Organ­i­sa­tio­nen mit einem dualen Betrieb­ssys­tem für den sicheren Umgang mit Rou­tine und Dynamik. Dies tue ich mit Beratung, Busi­ness Train­ing und Organ­i­sa­tion­sen­twick­lung. Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie Ihre Organ­i­sa­tion zukun­ftssich­er auf­stellen möchten.

  1. HOME.
  2. »
  3. Change
  4. »
  5. Organ­i­sa­tion­sen­twick­lung
  6. »
  7. Ein­fache, kom­plizierte und kom­plexe Probleme