ORGANISATIONSENTWICKLUNG
Ein duales Betriebssystem für Organisationen
Sicherer Umgang mit Routine und Dynamik
Was ist Organisationsentwicklung?
Mit Organisationsentwicklung beschreibt man geplante, systematisch und langfristig angelegte Veränderungsprozesse in Organisationen. Sie dient dabei der Erhöhung der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, der flexiblen Reaktion auf externe Einflüsse und der Verbesserung der Arbeitsqualität für die Mitarbeitenden hin zu mehr Selbstverantwortung und Partizipation.
Wann ist Organisationsentwicklung für mein Unternehmen relevant?
Es gibt viele Anlässe für Organisationsentwicklung. Einige Beispiele sind:
- Sich wiederholende Probleme in der Zusammenarbeit von Abteilungen
- Überdurchschnittliche Fluktuation in der Mitarbeiterschaft
- Nicht funktionierende (oder nicht vorhandene) Prozessorganisation
- Sinkende Wertschöpfung und eine sich verschlechternde Marktposition
Warum braucht es Organisationsentwicklung?
Je komplexer ihre Umwelt wird, desto regelmäßiger müssen sich Unternehmen wandeln. Viele Unternehmen verfügen allerdings noch über Organisationsformen, die aus dem Zeitalter der Industrialisierung stammen. Das sieht man an ihren Organigrammen oder an der Art wie Mitarbeitende engmaschig geführt und kontrolliert werden. Die möglichen Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen sind im Verlauf der letzten Jahrzehnte gehoben worden. Die alten Managementrezepte basieren auf linearen Ursache-Wirkung-Verhältnissen, die Vorhersagbarkeit und Planbarkeit voraussetzen. Genau diese sind aber in unserer komplexen Welt im Zeitalter der Wissensgesellschaft nicht mehr gegeben. Organisationsentwicklung ermöglicht einen unvoreingenommenen Blick auf diese tradierten Strukturen.
Warum sollte ich einen externen Organisationsentwickler beauftragen?
Ein externer Beraters kann ohne Scheuklappen und ohne Betriebsblindheit tradierte Handlungsweisen und Unternehmensstrukturen aufdecken. Eingespielten Muster sind aus der Binnenperspektive vielleicht gar nicht mehr sichtbar. Der Zweck, den sie seinerzeit erfüllt haben, hat sich vielleicht durch externen Wandel überholt. Häufig zeigt sich zudem, dass es ein Problem hinter dem Problem gibt, das selbst dem Auftraggeber nicht bewusst ist.
Warum spricht Organisationsentwicklung auf Basis der Systemtheorie?
Ein Organisationsentwickler nimmt nicht die Perspektive des allwissenden Experten ein. Er schaut vielmehr auf Abhängigkeiten und deren Wechselwirkungen in der Organisation. Die Mitarbeitenden werden befähigt nötige Weichenstellungen selbst vorzunehmen, Ziele zu definieren und sie mit Maßnahmen zu hinterlegen. Hier ist auch mein kombinierter Ansatz aus Beratung und Training zur Kompetenzvermittlung hilfreich.
Systemisch ist Organisationsentwicklung dann, wenn sie akzeptiert, dass jede Veränderung an einer Stelle im Unternehmen eine Wechselwirkung in anderer Stelle auslöst. Eine solche Veränderung könnte eine unbeabsichtigte Reaktion in einem Prozessablauf oder im Mitarbeitendenverhalten auslösen. Organisationen bestehen aus mehr als ihren Mitarbeitenden. Selbst beim Austausch einzelner Personen kann sich bei den Nachfolgern nach kurzer Zeit das gleiche Verhalten zeigen. Eben weil es für sie nützlich ist, an dieser Stelle der Organisation nach bestimmten Spielregeln zu agieren. Da viele dieser Spielregeln jedoch unbewusst stattfinden, sprechen manche Organisationsentwickler davon, dass man Organisationen eher irritiert, statt dirigiert.
Denkwerkzeuge für wirksame Organisationsentwicklung
Die folgenden Denkwerkzeuge habe ich im Rahmen meiner Future Leadership-Ausbildung bei intrinsify kennengelernt. Sie basieren größtenteils auf der Arbeit von Gerhard Wohland.
Problem Canvas
- Viele kennen einen Business Model Canvas, bei dem in kompakter Form auf einer Seite die für ein Geschäftsmodell nötigen Ressourcen, Kundengruppen und Marketingkanäle dargestellt werden.
- Der Problem Canvas basiert auf dieser Struktur und fokussiert auf ein Problem, das die Wertschöpfung, also z.B. den Absatz von Produkten oder Dienstleistungen, behindert.
- Dieser Fokus ermöglicht ein tiefgehendes Verständnis der Abhängigkeiten, denen die eigene Wertschöpfung unterliegt. Ein Problem Canvas lässt sich gut als Auftakt der Zusammenarbeit im Rahmen eines Workshops mit Geschäftsführenden und Führungskräften erarbeiten.
Problemtransformation
- Eine Problemtransformation ermöglicht die klare Trennung zwischen Problemen, die die Wertschöpfung behindern, und Aufgaben.
- Nach der Unterscheidung werden die sogenannten externen Probleme in ihre vorhersehbaren und unvorhersehbaren Bestandteile getrennt, um sie getrennt voneinander zu behandeln.
Struktur- und Kulturmusteranalyse
- Die Kultur ist wie der Schatten einer Organisation und damit nicht zielgerichtet veränderbar. Allerdings lässt sie sich beobachten.
- Mit einer Struktur- und Kulturmusteranalyse wird thesengeleitet gearbeitet, um wiederkehrende Kulturmuster einer Organisation zu identifizieren und hilfreiche und schädliche Muster trennen zu können.
- Die Erhebung der Muster basiert auf zahlreichen Interviews. Im Rahmen eines Anschlussworkshops werden die gebildeten Hypothesen über die Kulturmuster allen vorgestellt. Damit wird auch das, worüber man zuvor nicht sprechen konnte, besprechbar. Tabus werden enttabuisiert, die Kommunikation verändert sich. Die Kulturmusteranalyse ist ein extrem wirksames Denkwerkzeug und eignet sich hervorragend als Auftakt umfassender Veränderungsarbeit.
Qualitative Organisationsrückschau
- Im Rahmen einer qualitativen Organisationsrückschau (oder auch Wendepunktanalyse genannt) werden mit Geschäftsführenden und Führungskräften die für die Wertschöpfung einer Organisation zurückliegenden relevanten Meilensteine herausgearbeitet.
- Beispiele für solche Meilensteine sind ein Gesellschafterwechsel, die Anpassung des Geschäftsmodells oder die Wirkung einer externen Krise auf das Geschäftsmodell.
- Auch die Organisationsrückschau kann Kulturmuster zu Tage fördern. Sie ist im Rahmen eines einzigen Workshops umsetzbar, aber aus diesem Grund auch weniger detailliert als eine Kulturmusteranalyse.
Praktikenputz
- Praktiken sind Managementinstrumente, über die Vorgänge abgebildet werden, die sich regelmäßig wiederholen. Damit soll die Effizienz gesteigert werden.
- Beispiele für solche Managementinstrumente sind eine leistungsabhängige Vergütung, Mitarbeiterbindungsinstrumente und Teambuildingevents.
- Wenn sich eine Organisation in einem zunehmend dynamischen Markt wiederfindet, kommen viele effizienzsteigernde Praktiken an ihre Grenzen. Mit einem regelmäßigen Praktikenputz soll bei den potenziell schädlichen Managementinstrumenten “feucht durchgewischt” werden. Allerdings können auch schädliche Praktiken zunächst nicht sichtbare, aber nützliche Effekte haben. Dies gilt es zu analysieren und sie ggf. zu ersetzen, bevor man sie abschafft.
Schutzraumprojekt
- Wenn man einen Teil einer Wertschöpfungskette neu aufsetzen möchte, ist häufig mit Widerstand des “Immumapparats” der Organisation zu rechnen. Dieser wehrt sich — wie bei einem Lebewesen — gegen alles, was die Existenz bedrohen könnte.
- Ein Schutzraumprojekt ermöglicht es dieses Experiment ohne Einwirken des Immunapparats durchzuführen und ein Ergebnis zu generieren. Verbessert sich die Wertschöpfung durch den ausprobierten Weg, oder nicht?
- Das Schutzraumprojekt spannt einen transparenten Schirm über das lokale Experiment. Der Rest der Organisation kann das Experiment beobachten, aber nicht eingreifen. Im Falle eines Erfolgs steigt die Chance, dass die Organisation die neue Wertschöpfungskette nicht bekämpft, sondern als einen weiteren gangbaren Weg, der das Überleben der Organisation nicht gefährdet, dauerhaft zulässt.
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Karl E. Weick
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